Kaitz (Kyjice) - Die Geschichte
Beigetragen:
Zdena Binterová(
Übersetzung: Gerhard Stübiger und Kollektiv VÚHU unter der Leitung von Ing. Eva Lahodná)Der Ort Kaitz befand sich 2,5 km östlich von Görkau auf einer Seehöhe von 270 m. Durch diesen Ort führte die Staatsstraße von Görkau nach Brüx. Der Kataster von Kaitz hatte ein Ausmaß von 337 ha. Seit dem Jahre 1978 begann man mit der Aussiedlung von Kaitz und im Jahre 1980 wurde es amtlich aufgelöst. Kaitz musste gemeinsam mit dem Ort Ojes dem Bau des Stausees Ojes weichen. Zur Zeit seiner Auflösung war der Ort ein Teil der Gemeinde Wurzmes. Ursprünglich ist der Biela Fluss durch diese Orte durchgeflossen, an dem in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts ein kleines Wasserbecken erbaut worden war. Dieses ermöglichte den Wasserlauf des Flusses zu ändern und in nördliche Richtung zu führen, um dem Bergbaugebiet der Großtagebaue Jan verma und Čs. armáda auszuweichen. Dieses Kaitzer Becken existiert nicht mehr, es wurde aufgelöst.
Nach Beginn der Bauarbeiten am Stausee Ojes führten Archäologen Untersuchungen der hiesigen mittelalterlichen Wasserfestung durch, die im 13. Jahrhundert östlich von der zukünftigen Gemeinde stand. Wahrscheinlich gab es hier die älteste Siedlung von Kaitz. Wann und weshalb diese Festung verfallen ist, ist unbekannt.
Auch über die Entstehung von Kaitz existieren keine Quellen. Es ist nur bekannt, dass dieser Ort durch den allmählichen Zusammenschluss dreier slawischer Siedlungen entstand. Zuerst hat sich Kaitz mit der Ortschaft Okrůhlé unter dem gemeinsamen Namen Okrůhlé Kyjice oder auch Okrouhlý Kejč, manchmal nur Okrouhlá, zusammengeschlossen. Später hat sich der Ort Okrůhlé Kyjice mit dem nahe liegenden Langen Kaitz zusammengeschlossen, das sich kurz vor dem Jahre 1553 infolge einer Pestepidemie entvölkerte. In Görkau wurde dann das Viertel Bleiche von Menschen gegründet, die die Grundstücke samt der zuständigen Pflichten übernommen hatten. Am Grenzgebiet beider Orte Kaitz stand eine Brettmühle und bei dieser befand sich die schon erwähnte Feste.
Der Ort Kaitz wird zum ersten Mal in den Unterlagen des Wiener Staatsarchivs als Lehngut der Burg Schlossberg angegeben. Auf der Festung siedelte ein Hák, über den nichts Näheres bekannt ist. Von hier stammt wahrscheinlich auch das Rittergeschlecht von Kaitz. Die Benennung Kaitz wurde aus dem männlichen Personennamen Kai abgeleitet, also das Dorf der Kaitzer Leute. Der Name hat kleinere Änderungen durchgemacht, bis er im Jahre 1854 auf der amtlichen Bezeichnung Kajice und deutsch Kaitz bestehen blieb.
In den Urkunden aus den Jahren 1417 und 1449 ist Kaitz als ein Teil von Kieferburg, heute Rothenhaus, angegeben. Eine weitere Urkunde aus dem Jahre 1561 erwähnt noch Dlauho Kyczy, aber spricht auch darüber, dass sich dieses bei Rothen-haus befände. Zu Neudorf gehörte im 16. Jahrhundert auch ein Teil von Okrouhlé Kyjice, der Rest gehörte gemeinsam mit Rothenhaus zu der Komotauer Herrschaft.
Die Steuerrolle erwähnt im Jahre 1654 schon das gesamte Kejč bei Neudorf. Damals lebten dort 10 Bauern. Einer besaß eine Mühle. Es gab weiter 6 Häusler, wovon einer ein Zimmermann und einer ein Gärtner waren.
Auch Schaller erwähnt im Jahre 1787 Kaitz-Kyjice bei der Herrschaft Neudorf-Eisenberg mit 31 Häusern, während Sommer im Jahre 1846 schon 36 Häuser, 247 Einwohner, den Herrschaftshof, 2 Mühlen und eine Wirtschaft erwähnt.
Die Komotauer Heimatkunde aus dem Jahre 1898 beschreibt Kaitz als ein Dorf mit 50 Häusern um den Dorfplatz. Eine Kapelle der Heiligsten Dreieinigkeit mit einem Altar aus dem Jahre 1815 gab es auch. Weiter sind eins der Eisenberger Herrschaft gehöriges Gut, eine Fabrik für Watteherstellung mit Dampfantrieb und zwei mit Wasser betriebene Mühlen angegeben. Kaitz hatte keine Post und keine Schule, die Kinder gingen zuerst in die Schule nach Neudorf, dann nach Görkau. Die Einwohner arbeiteten entweder in der Landwirtschaft, oder in den Görkauer Fabriken. In Kaitz gab es zu dieser Zeit 3 Wirtschaften, 2 Läden, 2 Schuster und 1 Bäcker, einen Schneider und einen Schmied.
Auch über den Bergbau in der Umgebung von Kaitz kann man keine ausführlicheren Berichte finden. Es wird nur angegeben, dass die Servazzeche schon im Jahre 1905 außer Betrieb war.
Nach Entstehung der ČSR siedelten sich auch Tschechen an - bis Anfang der 30er Jahre waren hier schon 78 und man eröffnete hier auch eine tschechische Schule.
Im 2. Weltkrieg errichtete die nazistische Okupationsverwaltung in Kaitz ein sog. Krankenhaus für Arbeiter, die in der Görkauer Umgebung hauptsächlich aus der Ukraine eingesetzt waren. Die Heilung hier war bestimmt sehr eigenartig, denn sie endete meistens mit dem Tod.
Seit dem Jahre 1850 war Kajice eine selbständige Gemeinde, aber in den Jahren 1869 - 1950 war sie nach Görkau eingemeindet, seit dem Jahre 1910 schon als Kaitz bezeichnet. Im Jahre 1950 wurde Kaitz wieder zur Gemeinde mit der Ortschaft Ojes, aber schon nach 10 Jahren wurden sie nach Wurzmes eingegliedert.
Vor Erlöschung der Gemeinde Kaitz waren nach Wurzmes alle drei Sühnkreuze und auch die Statue des Heiligen Johann von Nepomuck aus Niederkaitz sowie das steinerne Kreuz mit dem Christus übertragen.
Eingegeben: 15.4.2005